Deutschland:
 
Rheinhochwasser
     
 

Das Verhalten der Pegelstände als Reaktion auf die Witterung

Die Ursachen aller Hochwasser (mit Ausnahme der Eishochwasser) sind immer die gleichen. In zu kurzer Zeit fällt zu viel Niederschlag. Dabei können die Abflußsysteme die Wassermassen nicht regulär abführen. Die Mengen sind so hoch, daß Bäche und Flüsse anschwellen. Die Hochwasser werden besonders dann hoch, wenn die Böden schon mit Feuchtigkeit gesättigt sind, also kein Wasser mehr aufnehmen können.

Bei 32 von 33 größeren Regenhochwassern des 20. Jahrhundert an den Pegeln des Niederrheins wurden zu große Wassermengen in zu kurzer Zeit im Rheineinzugsgebiet zugeführt. Nur 1956 gab es noch ein kleines Eishochwasser. Auch im 19. Jahrhundert gab es nur ein Eishochwasser. Überwiegend wurden Regenhochwasser beobachtet.

Damit Hochwasser an Abflußsystemen entstehen können, muß eine bestimmte Witterung und dann dazu noch bestimmte Wetterlagen auftreten, die größere Regenmengen produzieren können. Nur bei ganz bestimmten Wetterlagen fallen im Rheineinzugsgebiet und an anderen Flüssen Regenmengen, die zu extremen Hochwassern führen können.

Für das Klima Deutschlands sind die Westwinde entscheidend. Sie prägen das Klima im Land je nach Entfernung vom Meer. Niederschläge treten über das ganze Jahr auf.

Die Regenmengen schwanken zwischen 500-700 l/m2 im Norddeutschen Flachland und 700-1500 mm in den Mittelgebirgen und erreichen in den Alpen 2000 mm im Jahr. An 10-20 Tagen im Jahr treten Niederschläge über 10 l/m2 an der Küste und an 20-30 Tagen in den Mittelgebirgen auf. An den Alpen und in den Alpen fällt an 50-70 Tagen mehr als 10 l/m2 Regen oder Schnee.

Von der Nordsee zu den Alpen wird das Wetter immer kontinentaler. Die Temperaturschwankungen werden größer. Die Regenmengen steigen nur aufgrund der vielen Gebirge, die die Wolken zum abregnen bringen.

Entscheidend für die Entstehung von Hochwassern ist zwar die kurz- und mittelfristige Wettersituation, jedoch nur bei langfristiger Umstellung Wetterlage können Hochwasser entstehen.

Folgende Faktoren spielen zur Entstehung von Hochwassern (nicht nur bei den extremen) eine Rolle. Die Temperaturen am Boden, Regen- und Schneeverhältnisse und die Verdunstungsbedingungen (vgl. Engel, H. 1994) müssen über einen mehrmonatigen Zeitraum zur Hochwasserentstehung beitragen.

 

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